Künstler: digital underground Album: Sons of the P Plattenfirma: Tommy Boy Spielzeit: 64:40 Hier zu bestellen |
01. The DFLO Shuttle (5:12) 02. Heartbeat Props (7:28) 03. No Nose Job (4:59) 04. Sons of the P (9:05) 05. Flowin' on the D-Line (3:05) 06. Kiss You Back (6:11) 07. Tales of the Funky (5:31) 08. The higher Highs of Spirituality (0:48) 09. Family of the underground (5:47) 10. The D-Flowstrumental (4:53) 11. Good Thing We're Rappin' (11:34) |
Anspieltipps: The DFLO Shuttle, Kiss You Back & Good Thing we're Rappin |
Der Name ist Programm und
wird später beim Song Review zum Titeltrack noch mal genauer erklärt.
Veröffentlicht wurde "Sons of the P" 1991. Es ist somit die erste du-LP mit
2Pac als Mitglied und hatte natürlich die Verpflichtung den Platinerfolg von
"Sex Packets" zu bestätigen.
Track 1:
The DFLO Shuttle
(5:12)
Los geht's mit dem DFLO Shuttle, das für uns der Beginn der Reise durch die
Welt der Söhne des P ist. Damit hätten wir auch schon die erste Parallele zu
den Vätern. Schließlich waren George Clinton, Bootsy Collins und der Rest
der P-Funk Allstars ebenfalls sehr oft im Weltall unterwegs.
Nach Shocks Willkommensgrüßen bringt er den catchigen Chorus und lässt dann
PeeWee den Eröffnungsverse rappen. 2Pac kommt als nächster mit der zweiten
Strophe und rappt darüber, dass sich sein Leben deutlich zum Guten
entwickelt hat, seit dem er mit dem Train (also dem DFLO Shuttle) unterwegs
ist. Ansätze der Themen, die ihn wirklich bewegen sind hier bereits deutlich
zu vernehmen. Allerdings war sich Tupac durchaus bewusst, dass dies weder
die Zeit noch der Ort dazu ist sein Herz zu öffnen und kontroverse Lyrics zu
bringen. Nach 'Pac legt Shock eine Strophe nach und spricht
noch ein kleines Outro während der Beat unsere Ohren noch etwas verwöhnt.
Now I don't want to be a dope man, listen
I didn't have a dime, a nickel, penny, a pot to piss in
See all my clothes had holes and they fit tight
Pray to God cause it's hard trying to live right
Waitin' on the train can't hang with the street gangs
Making me insane, putting rain on my whole brain ~ 2Pac
9/10
Track 2:
Heartbeat Props
(7:28)
digital underground war immer dafür bekannt das Alternative zu vertreten. So
auch hier: Wenn jeder Tributsong für verstorbene Homies bringt, dreht du den
Spieß um und gibt Heartbeat Props. Also Props an Leute, die noch leben und
vielleicht auch gerade weil sie noch leben. Dies ist natürlich auf der einen
Seite nicht ganz ernst gemeint und soll zum Lachen animieren, aber dennoch
steckt auch etwas Wahrheit hinter der Idee. Schließlich haben auch viele
noch lebende Leute
Respekt und Unterstützung verdient.
Shock bringt eine sehr lange erste Strophe in Form einer Mixtur aus
langsamen Raps und Sprechen. Bigg Money Odi$ und Pee Wee
übernehmen dann die restlichen Raps, Shock verteilt haufenweise Heartbeat
Props im Outro (u.a. an Ice, Cube, Nelson Mandela, Afrika Bambaataa, Assata
Shakur, Muhammad Ali, Gangstarr, George Clinton, Paris, die Black Panther
Partei, Bill Cosby etc.).
Musikalisch gesehen passiert lange Zeit nicht viel. Ein bisschen wird die
Spannung gehalten, Piano und Bläser setzten von Zeit zu Zeit mal ein um das
Ganze nicht zu eintönig zu gestalten, was wunderbar funktioniert. Im Refrain
spielen dann alle vorhandenen Instrumente und Gesang zusammen einen
wundervollen Part, der sich einfach nur klasse anhört. Definitiv der
Hook des Songs. Bleibt noch anzumerken, dass der Song 7 1/2 Minuten lang und
zu keiner Sekunde langweilig ist.
Seems like you wondered each day if the Underground
Is going to stay down with the funky beats
Even if you know that I'm a junkie for a bump that's funky
And a fool for the loop, see, a groupie for the old one-twoiee
A bass freak would say “Oohwee,
Peace to DU cause I like the way you do me”
I love to go on about the funk, matter of fact
I'd love to be another funk front runner
But first we gotta deal with the fronters ~ Shock G
8,5/10
Track 3:
No Nose Job
(4:59)
Was für ein Bass... zu genial. Zu hören sind dieses Mal Dr. Cook sprechend
und Clev MC zusammen mit Humpty Hump rappend. Es geht darum, dass sich Humpty
jetzt einer Schönheits OP unterziehen sollte, da man seine große Nase
wirklich nicht so lassen kann wenn er tatsächlich ein Star werden will. Clev
will ihn davon überzeugen die OP endlich hinter sich zu bringen, aber Humpty
wehrt sich stetig und will so bleiben wie er ist. Neben der Hauptgeschichte
gibts noch Beispiele von Kindern, die bereits mit sechs Jahren sagen, dass
sie ihre Nase nicht mögen. Schlau versteckte Gesellschaftskritik in einem
solchen Song.
Im erneut humoristisch gestalteten Outro bekommt man noch zu hören, wie Dr.
Cook Humpty die Zwangs-OP verpasst.
...A brief announcement to all radio DJ's: If this record is currently
being played at your station, we will provide the following time for you
to announce your station identification.
...We'd also like to add that we've now reached the three-and-a-half
minute mark of this song. Radio stations may begin your fade here. For
those that would like help, we will start your fade for you... *song
starts to fade*
9/10
Track 4:
Sons of the P
(9:05)
Bereits nach den ersten Sekunden strömt der Funk-Geist durch den gesamten
Körper eines jeden, der auch nur etwas Gefühl für diese Musik übrig hat.
Noch bevor die Musik richtig startet hören wir die Stimme des Vaters, der
Ikone, der Legende... die Stimme George Clintons. Es ist definitiv groß
George Clinton hier zu hören wie er die Sons of the P ins Bild rückt. Was
folgt ist mit Worten kaum zu beschreiben. Bis auf eine Ausnahme: Ob das EMPD
Sample aus 'You Gots To Chill' hier an der richtigen Stelle ist muss
kritisch hinterfragt werden - meine Antwort lautet nein. Aber wollen wir
diese vier Sekunden nicht überbewerten, wenn wir noch 541 übrig haben.
Übrigens habt ihr richtig gelesen: Dieser Song geht über neun Minuten. Das
ist natürlich außergewöhnlich lange für einen Rap Song, auf der anderen
Seite aber auch nicht wirklich überraschend, denn dieser Song ist vieles,
nur kein Rap. Psychedelic, funkadelic, dopadelic, on the hook - aber
kein Rap.
So you've come from a long way to go
Endowed with the flow and the destiny to grow ~ George Clinton
10/10
Track 5:
Flowin' on the D-Line
(3:05)
Cooler Beat und wieder einmal muss Shock beweisen, dass der underground flowen kann. Shock macht das dieses Mal wieder relativ gut und rappt eine
extrem lange Strophe. Wie so oft bei Shock geht's um Sex und Frauen, aber
diesmal eben nur auf eine Strophe beschränkt mit der er nach 2 Minuten
fertig ist und dann nur noch zu sagen hat, dass 2Pac auch in da house ist
und grad am Grinsen ist. Der erste Jay-Z cuttet dann noch ein
bisschen und nach drei Minuten geht's weiter zur Hitsingle des Albums.
You better be glad my name is Shock G
Cause if my name was Dre, from N.W.A.
I'd cold slap your ass and tell you have a nice day ~ Shock G
7/10
Track 6:
Kiss You Back
(6:11)
Also wer einen Rap Song erwartet wird wohl enttäuscht sein, denn
so kann man "Kiss You Back" nun wirklich nicht bezeichnen. Ein wirklich sehr
netter Beat, ungefähr 1000 Mal die Zeile "if you kiss me then I kiss you
back" in den verschiedensten Variationen und immer wieder mal ein paar
gerappte Zeilen zwischendurch. Wenn man wirklich Interessantes hören will
können die gut 3 1/2 Minuten zu lang erscheinen, wer aber etwas Tanzbares und einen leichten Song mit schöner Melodie sucht,
liegt mit diesem Shock G/Money-B Duo Song richtig.
Well ya look kinda cute to me
I think we can achieve this
plus you act like you need this ~ Money-B
9/10
Track 7:
Tales of the Funky
(5:31)
Altes Rezept: Funky Beat, langsame, tiefstimmige, coole Raps. Nur dieses
Mal bei weitem nicht so stark wie wir es schon auf diesem Album gehört
haben. Die Trompeten im Chorus hätte man ruhig lauter einspielen
können. Inhaltlich ist der Track durchaus ansprechend. Auch wenn es
natürlich viel zu viel Funkgeschichte gibt um sie in 5 1/2 Minuten
wiederzugeben, aber dennoch ist der Versuch nicht schlecht. Musikalisch
gesehen ist der Track nicht ganz so stark wie das restliche Album und auch
ein bisschen Abwechslung in Sachen MCs hätte ihm nicht schlecht getan.
Funk is my mother, George is my father
Obsessed with creating another author
7/10
Track 8:
The Higher Heights of Spirituality
(0:48)
Ein Intro. Ein Friedliches, eins mit Klavier, ein Schönes.
ohne Wertung
Track 9:
Family of the Underground
(5:47)
Die digital underground Familie gibt sich ein
Stelldichein. Sehr viele vollwertige Rapstrophen, ein netter Beat und ein
seltsam gesamplter Chorus. Das Vocalsample klingt eher traurig als funky und
das passt nun wirklich nicht. Shock eröffnet das fröhliche Familientreffen
und alle möglichen Leute sind in den darauf folgenden Minuten zu hören. Die
Qualitäten dieser Raps ist sehr gemischt. Während es z.B. interessant ist, einen
deutlich jüngeren Stretch zu hören, können andere Familienmitglieder nicht
vollends überzeugen. Ein bisschen mehr Tupac und Treach, die sich im Intro
unterhalten, hätte auch nicht geschadet. Zu erwähnen ist noch die Old
School Funk E-Gitarre im Outro.
People wanna know about the Underground
And how about the hip hop rhythms keep flowin
They wonder where we've been and where we goin
Straight droppin style after style, let's take a look on the MC file...
~ Shock G
6,5/10
Track 10:
The D-Flowstrumental
(4:53)
Der Opener als Instrumental. Knappe fünf Minuten digital Funk
ohne irgendwelche Raps und großen Gesang ist alles andere als schlecht, aber
nicht zu bewerten wenn man bereits der Version mit Vocals ein Rating
verpasst hat.
ohne Wertung
Track 11:
Good Thing We're Rappin'
(11:34)
PG Time is over. So kündigt es Tupac im Intro an. Eltern sollen jetzt
besser ihre Kinder ins Bett bringen, denn dieser Song hat, im Gegensatz zum
restlichen Album, eindeutig einen Parantal Advisory Sticker verdient. Nicht
nur, dass jetzt "explicit words" benutzt werden, nein, "Good Thing We're
Rappin" ist auch von der Thematik her nicht unbedingt jugendfrei. Elf
Minuten feinstes Storytelling unter der Gürtellinie erwaten euch hier. Also
nehmt euch die Zeit und hört Shock-G zu. Es lohnt sich. Besonders die
Imitation von George Clintons Dogg Catcher aus "Atomic Dogg" kann sich hören
lassen.
Doddie-doe-doe, doe-she-doe
Why must I pimp the ho?
Nothing but the mack in me
(..nothin..nothin but the mack in me..) ~ Shock G
10/10
"Sons of the P" ist ein gutes Album, ein sehr gutes sogar. Dass es bei weitem
nicht die Bedeutung zugesprochen bekommt, die es eigentlich bei seiner
Qualität verdient hätte, ist leider genauso traurig wie gewöhnlich. Alle
P-Funk Fans können, ja müssten sich eigentlich das Album bedenkenlos besorgen. Ohne Frage
sind Shock G, Money-B und Co. würdige "Sons of the P".
Gesamtwertung
4,5/5
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