Künstler: digital underground
Album: ...Cuz a D.U. Party Don't Stop!
Plattenfirma: Jake Records
Spielzeit: 59:16

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01. Eat Boiled Peanutz (1:33)
02. Who's Bumpin' (5:26)
03. Cali Boogie (3:17)
04. Lettuce in the Club (3:23)
05. More Manure (3:48)
06. Blue Skyy (4:53)
07. Hoo's Hoo (1:35) 
08. Meeheadsoon (3:22)
09. Soundcheckin' (1:12)
10. Step Up (3:47)
11. Thuglife Party (1:52)
12. Family Freestyles (5:20)
13. Channel Surfin' (1:17)
14. All About You (2:44)
15. Children of the Sun (3:50)
16. Four One Four (4:14)
17. Everything Ya Done 4 Me (3:39)
18. Sex Packets Unplugged (3:53)
Anspieltipps: Who's Bumpin, Cali Boogie, Meeheadsoon

10 Jahre nach dem letzten Studio Album 'Who Got the Gravy' und nach Bekanntgabe des Rücktritts Shocks als Studiomusiker konnte man mit einem weiteren digital underground Album eigentlich nicht mehr rechnen. Parallel zum Bühnenabschied "nach weit mehr als 1000 Liveshows" kam 'Cuz a D.U. Party Don't Stop!' aber mit Hilfe des neugegründeten Labels Jake Records dann doch noch relativ unverhofft. Geschenk an die treuen Fans oder letzte Möglichkeit eben diese nochmal zu melken? 


Track 1: 
Eat Boiled Peanutz  (1:33)
Produced by Shock G 

Typisch Shock - X-Rated, mit Buttafly eine neue Kunstfigur erschaffen und wie üblich die lächerlichen Einzeiler. Neu ist allerdings, dass es statt Musik ein paar seltsame Töne gibt. Musikalisch würde ich mir das mit Fruity Loops durchaus auch zutrauen.

I fucked her in the pee-hole ~ Shock G


Track 2:  Who's Bumpin'  
feat. Liz Suwandi (5:26)
Produced by Herve Duchemin 

Der erste Song entpuppt sich dann mal gleich als Schock für die alteingesessenen digital Fans. Statt Funk gibt's House. Aber glücklicherweise funktioniert das hier wider Erwarten sehr gut. Der Groove geht direkt ins Ohr und fördert unkontrollierten Bewegungsdrang, die Vocals sind klug gesetzt und besonders die Chemie zwischen Shock und Liz stimmt. Eine Überraschung, aber eine positive.

The bigger the headache, the bigger the pill ~ Shock G


Track 3: Cali Boogie (3:17)
Produced by J-Broadway 

Bouncender Bass, Bläsersamples, Pianolicks, Shock Chorus im Halbgesang und Westcoast Love samt durchaus gerechtfertigter Selbstbeweihräucherung. Kurz gesagt: genau das, was man sich unter digital underground so vorstellt. 'Cali Boogie' macht Spaß und beweist, dass das back and forth zwischen Shock und Money-B auch heute noch funktioniert.

When I pack for tours, throw the west in my bag
I rep' it at my show
and if the west had a flag
I'd pledge allegiance, salute it, nigga, I'm deep rooted
Been around the world, still on the block like New Kids
~ Money-B


Track 4:  Lettuce in the Club 
feat. BINC (3:23)
Produced by Binc & E7L 

Was eine sehr weite Auslegung des Samplingbegriffs bedeutet wird an diesem Track deutlich. Laut Booklet enthält der Beat "a healthy bite" von Eves 'Satisfaction'; ich würde der Einfachheit halber sagen, dass der Dr. Dre Standardbeat einfach übernommen wurde. Samt Eves "Now I'mma" Eröffnungszeile, die mit zunehmender Dauer nur noch nervt. Ansonsten gibt's Standard Clubkost von Money-B und BINC, wobei letzterer noch durch einen Leierflow unangenehm auffällt. Keine beeindruckende Introduction für Best in Nothern Cali und ein Song, der auf einem Mixtape besser aufgehoben wäre.

Smoke in ya face, got my gun on my waist
I got my dick in my hand bitch, come get a taste
Give it a few laps like you're runnin' the race
Bite it, you get slapped, yeah I come from the place
~ Money B


Track 5: More Manure  
feat. CTDC (3:48)
Produced by D-Rugs 

Hektischer Synthiebeat, der nicht nur sehr verwirrend und auf Dauer auch nervig wirkt, sondern auch noch komplett die Strophen überschattet und es schwierig macht hier auf die Raps einzugehen. Definitiver Skipkandidat.

Oozie Woozie ~ Shock G


Track 6: Blue Skyy
 feat. Young Mass (4:53)
Produced by Fifth Element 

Eigentlich der Song, mit dem Young Mass sein selftitled Debütalbum promotet findet 'Blue Skyy' warum auch immer den Weg auf dieses Album. Unerklärlich ebenso, wieso man hier die Cleanversion mit rückwärts abgespielten "bad words" nutzt. D.U. ist nicht unbedingt bekannt dafür wild rumzufluchen, aber trotzdem nervt die Zensur etwas. Schöner laid back Beat gepaart mit Lyrics, die zwischen Gesellschafts- bzw Gewaltkritik, Melancholie und Lokalpatriotismus springen. Netter Song und zudem der einzige, der eine Strophe von Humpty Hump vorweisen kann.

Ayyo you ever date one like Lucy Liu? I do
And I got a J-Lo clone, too

See her ass wasn't her biggest asset

But she passed it on the night that I met her
So that made mine better ~ Humpty Hump



Track 7: Hoo's Hoo (1:35) 
Produced by E7L 

Das DNN (Digital News Network) meldet sich zum ersten Mal. Element, Nu-Stylez und Esinchill werden vorgestellt kurz bevor es auf die Bühne geht.


Track 8: Meeheadsoon  
feat. Element & Esinchill (3:22)
Produced by Dialect

Partysong über Drogenkonsum und Sex, was nicht unbedingt innovativ ist aber hervorragend funktioniert, da der zugegeben sehr simpele Beat Kopfnicken garantiert und alle Beteiligten eine sehr engagierte Leistung abliefern. Der von einer Electrostimme atmosphärisch unterstützte Chorus geht ins Ohr, die Voiceovers von Shock und Liz komplettieren diesen Kracher.

Straight easy that all the hoes speakin' to me
But there's only one here that's gonna be peakin' with me
Thats why she's freakin' with me, givin' that sex healing
Little do she know the next feeling's the X-feeling
With a shot of hen' due, guess what's next on the menue
I'm throwin' this game out, she's blowin' my brains out
But look at this, there's someone else in my headroom
I wonder if she's E'ing, I'ma need some more head soon ~
Esinchill


Track 9: Soundcheckin' (1:12)
Produced by Shock G

Nächster DNN Skit. Inhalt: siehe Titel.


Track 10: Step Up (
3:47)
Produced by Shock G 

Los geht's mit den Livetracks. Den Anfang macht 'I Get Around' unter anderem Titel und logischerweise ohne 2Pac Strophe. Die Soundqualität ist ganz in Ordnung, die Stimmung scheint gut und Money-B etwas motivierter als Shock.

Now you can tell from my everday fits, I still ain't rich
Cease and desist with them tricks (tricks)
I'm just another brown man caught up in this mix (mix)
I'm tryin' to make a dollar out of eighty cents
Doesn't mean that we can't hit the sheets
Baby I can see maybe, most of y'all recognize me 
~ Shock G



Track 11: Thuglife Party (1:52)
Produced by Shock G

Crowdanimation zum So Many Tears Beat als Intro für...


Track 12: Family Freestyles feat.Ray Luv, KevKelly, Mac Mall, Esinchill, Ant DOG, Candyman187 (5:10)
Produced by Shock G

Jeder der möchte darf eine Strophe droppen. Erwähnenswert ist Mac Mall, der engagiert anfängt und dann rasch den Faden verliert, Ray Luv, der eine Strophe aus 'Trapped' rappt und ein Micausfall. Es tut gut Ray Luv mal wieder zu hören und man fragt sich, wieso er mit seiner Präsenz am Mic offensichtlich keinen Fuß auf den Boden bekommt im Rapbiz.

You know they got me trapped, can barely walk the city streets
Without a cop harrassing me, searching me, then asking my identity
Hands up, threw me up against the wall, didn't do a thing at all
I'm tellin' you, one day these suckers gotta fall ~
Ray Luv


Track 13: Channel Surfin' (1:17)
Produced by Shock G

Und noch ein DNN Skit, der das vorübergehende Ende des Liveteils darstellt.


Track 14: All About You (2:44)
Produced by Super Dave West

Mit Abstand der Song mit dem größten Shock G Einfluss auf diesem Album. Inhaltlich geht es um die Ausbeutung von Hühnern, die als Nutztiere gezüchtet werden. Shock singt aus der Perspektive eines Huhns den Chickenblues und wird dabei von Liz unterstützt. Ein netter kleiner Song, der auf FOAMP irgendwie besser gepasst hätte als hier.

Momma earth's freakin' out
She pissed at me and you and you ~
Shock G & Liz Suwandi


Track 15: Children of the Sun (3:50)
Produced by E7L

Spätestens jetzt wird's abenteuerlich. 'Glooty-Us-Maximus' unter anderem Namen, ohne Intro und mit weniger Strophen. Also ein 12 Jahre alter Song, den so ziemlich jeder, der sich für dieses Album interessiert bereits auf 'Future Rhythm' besitzt und dann auch noch in einer kürzeren Version. Der Sinn erschließt sich mir nicht.

Now why is it so damn complicated
To get with a cutie that's college educated? ~
Skatz



Track 16: Four One Four (4:14)
Produced by Dirty Knocc & Nu-Stylez

Instrumental, das ausschließlich dazu dient Nu-Stylez die Möglichkeit zu geben seine DJ Skills unter Beweis zu stellen. Nette Cuts.


Track 17: Everything Ya Done 4 Me  feat. Choice Cutz (3:39)
Produced by Toure of Hiero

'HipHop Radio' von Esinchill und King Beefs 'Choice Cutz Volume 1' in der Liveversion. Rappen über das Vollplayback samt Micstörung und so. Keine gute Werbung.


Track 18: Sex Packets Unplugged (3:53)
Produced by Shock G

Der interessanteste Livetrack, da Shock mit 'Sex Packets' live immer etwas Spezielles macht. Leider im Gegensatz zu den anderen Livetracks, die aus dem Jahr 2005 stammen, bereits 2002 in deutlich schlechterer Qualität aufgenommen. Würde man eher auf einem Bootleg als auf einem Album erwarten.


So endet es also. Eine als Album verkaufte CD, die sich aber eher wie ein Mixtape spielt. Der Versuch die zusammengeklatschten Tracks zu einem Album zu trimmen in dem man die DNN Skits einbaut und das Booklet mit demselben Gimmick versieht scheitert kläglich. Es ist einfach zu offensichtlich, dass es sich hier um eine Scheibe handelt, die ohne wirkliches Konzept aufgenommen wurde. 
Aus romantischer Sicht eine Katastrophe, da man "... Cuz a D.U. Party Don't Stop" getrost als die erste digital underground Enttäuschung bezeichnen kann. Sicher, es gibt mit 'Who's Bumpin', 'Meeheadsoon' und vorallem 'Cali Boogie' einige gute Tracks, die aber nicht darüber hinwegtäuschen können, dass 
'... Cuz a D.U. Party Don't Stop' keinen Vibe wie 'Who Got the Gravy' oder gar 'Lost Files' besitzt. Alben, die  einen weitaus würdigeren Abschied dargestellt hätten.